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EXPANDIERE!

Paige Bradley, Expansion
Paige Bradley, Expansion, https://paigebradley.com/sculpture/metamorphosis/expansion-half/

„I refuse to see you as a victim“, sag’ ich zu Ihr,
und sie sieht mich entgeistert an,
„I refuse to see you as a victim“, wiederhol’ ich,
und schau’ zu, wie ihr Selbstbild in sich zusammenbricht.

Seh’ die Scherben ihres alten Images auf den Boden fallen,
spür’ die Chance auf ’ne neue Identität keimen, gedeihen,
fühl’, wie aus den Splittern ihr neues Spiegelbild erwächst,
werd’ Zeugin, wie sie sich grad selbst neu zusammensetzt.

Wie andre Dich sehen hat Einfluss drauf, wer Du bist,
formt Deine Identität, fließt in Dein Wesen,
überblendet sich mit dem, wer Du glaubst zu sein,
mischt sich mit Deinem Kern, wer Du tief im Inneren bist.

Überlappt sich, reibt sich, überschreibt sich, fusioniert,
lässt Dich irgendwo dazwischen Deine Identität aufspürn,
sie massieren, kneten, verformen, definieren,
damit sie da reinpasst, wo Du grad unterwegs bist.

Du bist ständig am updaten, anpassen, austarieren,
abends nicht mehr die, die du morgens noch warst,
streifst alte Schichten ab, baust neue Facetten auf,
ziehst ungetragne Rollen an, lässt Labels Fremder zu.

Du bist immer wieder ’ne Andere,
switchst je nach Kontext in ’nen neuen Modus,
bist in der Arbeit ’ne Andere als daheim mit den Kids,
bist mit den Freund:innen ganz anders drauf als mit den Sis.

Dynamisch, fließend und ständig im Wandel,
komplex, vielschichtig, multidimensional ist Identität,
nicht immer greifbar, schwer zu definieren,
und gefährlich, wenn’s Definieren jemand anders übernimmt.

Wenn jemand anders festlegt, wer Du bist, wer Du zu sein hast,
Dich Check-Boxen anticken lässt, welche Hautfarbe Du hast,
Dich ankreuzen lässt, welcher Ethnie Du angehörst,
Dich in ‘ne Box steckt, die allein ER definiert hat,
und zwar ohne Dich, ganz ohne Dein Mitspracherecht.

Wer Du zu sein hast, sagen Dir im Leben Viele,
mal ganz explizit, mal zwischen den Zeilen,
Du lernst schnell, wer Du sein sollst durch was sie Dir spiegeln,
kriegst Anerkennung für das, was sie mögen,
strafende Blicke für das, was ihrer Meinung nach gar nicht geht.

Irgendwann siehst Du Dich so, wie sie Dich sehen,
nimmst Dich nur noch durch ihre Brille wahr,
fragst Dich, ist wie sie Dich sehen, wer Du wirklich bist?
Wunderst Dich, ist wie Du Dich siehst, wer Du wirklich bist.

Bist Du (noch) Du?
Oder ist ein anderer Mensch in Dich hineingeraten?
Bist Du inzwischen sie, er, beide, andre geworden?
Wer bist Du?

Mutter, Freund:in, Schwester, Partner:in?
Europäer:in, Deutsche:r und Universalist:in?
Katholik:in, geschieden:er, Feminist:in?
Transgender, Politiker:in, Scheidungskind?
Traumatisierte:r, Foo Fighters-Fan, Surfer:in?
Student:in, Opfer, Künstler:in?

Vielleicht bist Du ALL das …
und noch viel mehr.

Doch wer bist Du jenseits Deiner Rollen,
abseits der Labels?
Wer bist Du, wenn Du Deine Hüllen fallen lässt,
ohne Makeup?
Wer bist Du unten drunter,
in Rohform, unpoliert?

Wer bist Du in pur, Du unverdünnt?

Halt’s fest, wenn Du’s weißt,
mach’s Dir neu zu Eigen, expandier’s.
Don’t worry, wenn’s Dir ausweicht,
Du’s unscharf siehst, es entwischt,
es ist gekommen, um zu bleiben,
ist nur ‘ne Frage der Zeit,
bis das, was innen glüht,
nach außen hell strahlt.

Is ‘ne Frage der Zeit und vor allem der Praxis,
streif’ Rollen ab, die Du nicht mehr willst,
werf’ Labels weg, die Dir nicht dienen,
verweigre Boxen, die Dich einengen,
reiß Mauern ein, die Dich isolieren,
lass’ Wunden heilen, die noch bluten,
gib’ Emotionen preis, für die Du Dich schämst.

Bis … Du (wieder) Du bist.
Du, in pur, Du unverdünnt.

Vielleicht dauert’s ‘n bisschen, das is normal.

“Sometimes”, so Miles Davis,“you have to play a long time to be able to play like yourself.“

Was ist Identität?

Identität ist die Antwort auf die Frage „Wer bin ich?,
„Wer bist Du?“, „Wer ist jemand anders?“

Du bist von klein auf bis ins hohe Alter die Gleiche,
doch bleibst Du niemals in Dir selbst die Gleiche,
erneuerst dich immer wieder, körperlich wie seelisch,
das eine entsteht, das andere vergeht.
(vgl. in Lexikon d. Psychologie, Platon)

Identität ermöglicht Dir, Dich selbst stets gleich wahrzunehmen,
zu jeder Zeit, in jeder Situation,
erlaubt Dir, ’ne innere Einheitlichkeit zu spüren,
obwohl um Dich herum alles im Change is.

Identität ist das Scharnier zwischen Innen und Außen,
lässt die beiden Welten sich ständig abgleichen,
schließt Kompromisse zwischen Deinen Bedürfnissen, Deiner Umwelt,
vereinigt Teilidentitäten, bringt innere Widersprüche in Harmonie.
(vgl. in Lexikon d. Psychologie)

Sorgt dafür, dass Du immer EIN ICH bist,
immer eine ganze Persönlichkeit bleibst,
kohärent, kongruent, konstant, stabil,
dennoch top-aktuell, stets dynamisch agil.

Du findest Deine Identität im Spannungsfeld zwischen
wer Du bist,
wer Du glaubst zu sein
und für wen Dich Andere halten,
navigierst zwischen den Polen laufend hin und her,
passt dich ständig an, mutierst Dich, transformierst,
um in den Kontext reinzupassen, wo du grad am Start bist.
(Dr. Yabla, Unlocking Us Podcast, One Drop)

Identität ist glitschig, schwer zu greifen,
nicht einfach zu definieren, ziemlich komplex,
ist abhängig davon, wer sie definiert,
Du selbst oder Andere, oder das System in dem Du lebst.
Das erfasst dann Deine Nationalität, Deine Ethnie, Deine Hautfarbe,
Dein Familienstand, Deine Religion, Deine Steuerklasse,
stülpt Dir Labels drüber, definiert Dich in Check-Boxen,
ganz ohne, dass Du dabei ’n Wörtchen mitreden darfst.

Identität lässt Dich verschiedene Rollen spielen,
situationsbedingt in andere Codes switchen,
bringt Dich je nach Kontext dazu, ’ne andere Sprache sprechen,
lässt Dich je nach Bühne in ’nen anderen Modus schalten.
(Dr. Yabla, Unlocking Us Podcast, One Drop)

So sprichst Du als Mutter daheim anders als im Büro,
verhälst Dich in der Kirche ganz anders als beim Volleyball,
unterhälst Dich auf ’nem Meetup wiederum anders als beim Brunch,
„We all are always performing“, „All the world’s a stage“.
(Dr. Yabla; Shakespeare, As You like it)


Wie entsteht Deine Identität?

Das, was Du erlebst, Deine Erfahrungen,
erzeugen Emotionen, Gefühle in Dir.
Aus den Emotionen entstehen Werte,
das, was Dir wichtig ist, was Dich ausmacht.
Deine Werte wiederum formen Deine Identität,
die, die Du bist und sein willst.
(vgl. Mark Manson, im Good Life Project Podcast)

Damit sich Deine Identität voll entfalten kann,
brauchst Du ein Leben voller Erfahrungen.
Je mehr Du erlebst, je bunter Deine Abenteuer sind,
umso mehr erkennst Du Deine Werte,
weißt, was Dich ausmacht, was Du brauchst, was Du willst.

Je diverser Deine Erfahrungen sind,
desto diverser wird Deine Identität werden,
desto resistenter wird Du aufgestellt sein,
denn Du hast viel mitgemacht, durchlebt, ausgestanden,
weißt, dass Dich so schnell nix mehr umhaut, nix rauswirft aus der Bahn.

Wenn Du als Kind schon viel erlebst,
vielleicht ’ne Scheidung oder im Sport zu verlieren,
Dir den Arm zu brechen oder böse hinzufallen,
nicht zur Party eingeladen zu sein, vor Mitschülern blöd dazustehen,
das alles macht sich dann später bemerkbar, zeigt sich in Deinem Wesen, prägt,
macht Dich deutlich resilienter, mit ’ner viel größeren Reaktionsrange.

Oft aber wächst Du als Kind behütet, abgeschirmt auf,
hörst „pass auf“ und „sei vorsichtig“, „geh kein Risiko ein“,
wirst begleitet, abgeholt, beschützt und umsorgt,
und wirst dabei vor allem Deiner Identitätsentfaltung beraubt.

Auch später im Leben macht es Sinn, viel zu erleben,
Dich selbst zu erweitern, oft Neues zu erfahrn,
denn wenn Du Dich nur über eine Sache definierst,
Deinen Wert, Deine Anerkennung nur daraus ziehst,
dann bist Du schnell „nur“ das, die EINE Sache allein, die Dich ausmacht.
(vgl. Mark Manson)

Das ist nicht nur eindimensional, sondern auch risky,
denn wenn’s dort mal nicht so läuft, fällst Du vielleicht um,
denkst, Du bist nix mehr Wert, bist unnütz, gibst auf,
redest Dir ein, es bleibt nix mehr übrig, I’m all gone, das war’s.

Auch wenn Du ein Trauma erlebt hast,
mal Opfer, Verlassene:r oder Betrogene:r warst ,
kann’s sein, dass Du Dich mit dem Teil überidentifizierst,
alle andern Facetten von Dir untertauchst, ertränkst, versenkst,
nicht zulässt, dass Du viel mehr bist als nur der eine Teil von Dir.

Doch Du bist multidimensional, hast viele Ichs in Dir,
lass es zu, hol sie raus aus der Versenkung,
expandier, erleb‘ Neues, adde Facetten,
dann ergibt sich schon bald ein ganz andres Bild von Dir,
eins mit ganz vielen bunten Persönlichkeitsaspekten.

Manchmal geht’s mehr um Befreiung als Expansion,
um’s Abwerfen, um’s hinter Dir lassen, bewusst nicht mehr sein,
darum, den Kern Deiner Identität frei, leicht, sichtbar zu machen,
sie von all dem Ballast, der draufliegt, zu befreien
(Good Life Project Podcast, A Good Life Is More About Liberation …)

Der Ballast, ist das, was Du von klein auf einsammelst,
sind die Schichten, die Du aufträgst, um reinzupassen,
sind neue Rollen, die Du annimmst, um zu gefallen,
sind fremde Wesenszüge, die Du anziehst, um geliebt zu werden.

Denn Dich prägt, wofür Dein Umfeld Dich gelobt hat,
welche Verhaltensweisen gut ankamen, Dich in die Community brachten,
Genauso prägt Dich, wofür du bestraft wurdest,
was gar nicht gut ankam, Dich beschämt, an Dir Zweifeln ließ.
(Don Miguel Ruiz, The Four Agreements)

So entstehen über die Zeit ziemlich viele Schichten,
Erwartungen, Labels, Wunden und auch Masken,
sie alle legen sich über Dich, Deine Identität drüber,
so dass Du Deinen Kern manchmal gar nicht mehr siehst.

Dann gilts, Layer für Layer die Schichten abzustreifen,
Hülle für Hülle die Hüllen fallen zu lassen,
Masken abzunehmen, Labels abzugeben,
bis Du unten all dem wieder zum Vorschein kommst.

Wenn Du Dich wieder siehst, hast Du Dich befreit,
hast Dir Dein Ich zurückerobert, Dir ’nen Neustart verschafft,
jetzt ist’s an Dir, Dich nach Deinen Regeln zu ownen,
Dein Ich zu nähren, zu expandieren, selbstbestimmt zu leben.

Vielleicht warst Du schon immer Künstler:in und lässt es dann zu.
Vielleicht bist Du keine Frühaufsteherin und erlaubst Dir, es nie sein zu müssen.
Vielleicht warst Du bisher vor allem „Opfer“, willst jetzt aber all Deine Teile sein.
Vielleicht warst Du Mann und Frau, traust Dich jetzt endlich beides zu sein.


Wie manifestiert sich Deine Identität?

Wer Du bist, manifestiert sich in dem, was Du tust.
Wie Du Dich siehst, fließt ein, in das, was Du kreierst,
macht es authentisch, originell und unique,
formt es, durchtränkt es, hat Deinen Fingerabdruck.

Wenn Du mutig bist, wenn Mut Dein Wert ist,
wird sich Dein Mut in Allem zeigen, was Du tust, erschaffst,
wird immer wieder in verschiedenen Facetten auftauchen,
Dich mal dazu bringen für andere einzustehen, aufzustehen.
Dich ein andermal in Deiner Arbeit Grenzen sprengen lassen,
Dich oft dazu bewegen, tiefe Verbindungen zu knüpfen,
weil Du Dich traust, verwundbar zu sein.

Wenn Du Dich als Künstler:in siehst, als Graphic Artist,
ein bisschen wie Hundertwasser, mit ’nem inneren Auftrag,
die Kreativität in Dir, in Anderen freizusetzen,
dann wird sich das zeigen, in dem, was Du tust,
in den Designs auftauchen, die Du erstellt,
in den Patterns emergen, die Du entwirfst,
sich in den Zeichnungen blicken lassen, die Du machst,
im Impact zu spüren sein, den Du auf andere hast.

„Craft is not about craft. It’s about essence: Who you are, how you live your life, the way you engage with the world.“
(Good Life Project, Greatness is not just about Skill, it’s about Essence!)

Für eine einzigartige, magische Gitarre, so der berühmte Gitarrenbauer T J Tompson,
ist das Wesen, die Seele ihres Gitarrenbauers ausschlaggebend.
Seine Persönlichkeit fließt ins Holz mit ein, seine Essenz geht in die Fasern über.

„You cannot let your personality out of your guitar.“
(Good Life Project, Greatness is not just about Skill, it’s about Essence!)

Tipps für MEHR Identität!

Expandier‘ Deine Identität!

1. Sag’s: Wer bist Du, wenn keiner zusieht?

Frag Dich:

  • Wer bist Du, wenn Dir keiner zusieht? (Doris Dörre)
  • Was machst Du anders?
  • Was erlaubst Du Dir?
  • Was ist hier möglich?
  • Was soll keiner wissen?
  • Für was schämst Du Dich?
  • Wer bist Du sonst, unter Leuten?
  • Was macht Dich aus?
  • Was sind Persönlichkeitsmerkmale, die Dir andere spiegeln?
  • Wie kongruent bis Du unter Leuten und Du, wenn keiner zusieht?
  • Wie kongruent willst Du, dass es ist?
  • Wie kongruent lässt Du es werden?

Inspiriert von Doris Dörre, „Leben, schreiben, atmen“

2. Shatter your Self-Image!

  • Lass Dein Selbstbild wie ’ne Skulptur auf den Boden fallen!
    Lass los, was Dich bisher ausgemacht hat!
  • Nimm Deine Identitätssplitter, bau sie neu zusammen!
    Lass manche weg, die Du nicht mehr brauchst!
  • Flick sie mit Goldstaub wie in Kintsugi wieder zusammen!
  • Dann Lass Dein Licht nach Außen leuchten! Wie bei Paige Bradley’s Skulpturen.

Inspiriert von Paige Bradley

3. Expandier‘ Deine Identität!
Definier‘ Dich nicht nur über Deinen Job oder Deine aktuelle Rolle.
Expandiere! Diversifiziere Deine Identität!

Frag Dich:

  • Was interessiert mich (wirklich)? Was finde ich spannend?
    … Wenn’s Musik ist, lerne ein Instrument!
    … Wenn’s Fotographie ist, fang an zu fotografieren!
    … Wenn Du schon immer mal Schwedisch lernen wolltest, do it!
  • Erweitere den Kreis der Menschen mit denen Du Dich umgibst!
    … Gib anderen Lebenswelten, Einstellungen Raum in Deinem Leben!
    … Setz‘ Dich dem bewusst aus, unterhalt Dich mit Andersdenker:innen!
  • Lebe für ne längere Zeit in ’nem anderen Land! Lass die Kultur in Dich übergehen!
  • Befass‘ Dich mit Aktien, Philosophie oder Zen-Buddhismus! Stell Dich neuen Themen, die Dich bewegen.
  • Lerne zu programmieren, lies‘ ein Kinderbuch oder probier ’ne neue Sportart aus

Was auch immer Du wählst, tauch voll darin ein, lass es Teil von Dir werden!
Expand!

Inspiriert von Mark Mason

Ich unterstütz Dich als COACH gern beim Expandieren Deiner Identität und Deiner Stärken! Meld Dich, wenn Du das mal FOR FREE in einer Sample Session ausprobieren willst.

4. Re-define Yourself! Beim REBEL COACH CAMP!

  • Werd‘ die Person, die Du schon lang sein willst! Wer willst Du (mehr) sein?
    • Role Model, Pionier:in, Gründer:in, Künstler:in, Coach, Leader:in?
    • Willst Du öfter NEIN sagen? Grenzen ziehen? Deine Meinung vertreten (trotz Gegenwind)? Vor vielen Leuten sprechen? 
    • Willst Du groß denken, Dir mehr zutrauen, mehr Risiken eingehen?
    • Endlich Deinem Herzen folgen, Job kündigen, Purpose leben?
  • Stell Dich der Challenge, die Du schon lang meistern willst!
  • Im Camp findest Du raus, was Du willst, welche Anteile Deiner Identität Dich bisher davon abgehalten haben und welche Dir helfen, nach vorne zu leben!
  • Du gehst den 1. Schritt in Deine Veränderung und wirst ein REBEL!
  • Meld Dich gleich an beim nächsten REBEL COACH CAMP!

Bild:

Literatur:

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